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Topp-Fahrverhalten: Pferdeanhänger Cheval Liberté Gold Aluline

Eleganter Auftritt in zweiter Auflage

Erschienen in Bayerns Pferde 4/2013

Es ist nun schon der zweite Aluminium-Anhänger der Cheval Liberté Gold-Serie, der zum Test antrat: Mit neu überarbeitetem Pullman Fahrwerk (V2), das tatsächlich ein hervorragendes Fahrverhalten bietet, und deutlich größerer Sattelkammer, die jetzt in einem großräumigen Polyesterbug Platz gefunden hat. Der Rest besteht wie auch sein Vorgänger aus robustem Aluminiumaufbau mit -Boden. Zur Verfügung gestellt wurde der Test-Pferdeanhänger von den Anhängercentren Ahrens & Ullmann in Stuhr bei Bremen.

Als Cheval Liberté die Überarbeitung des Fahrwerkes für seine Modelle Gold Aluline, Gold XL oder Optimax mit dem Ziel „noch mehr Fahrkomfort“ bekannt gab, hat der französische Hersteller nicht übertrieben: Man bemerkt den Anhänger schlicht nicht, weder auf glatten Autobahnen noch auf etwas ruppigeren Landstraßen. Für alle, die es (noch) nicht wissen: Das Pullman2-Fahrwerk basiert auf der im Automobilbau üblichen Einzelradaufhängung mit Lenkslenker, Spiralfeder und Stoßdämpfer, die Bodenwellen, Unebenheiten oder auch starke Stöße ausgleichen. Dabei ist es egal, ob der Pferdeanhänger beladen ist oder nicht. Angenehm ist auch die serienmäßige 100 km/h-Zulassung, die eine flotte Fahrt erlaubt – abhängig davon, ob das Zugfahrzeug schwer genug ist.

In den neuen Modellen wurde das Fahrwerk noch etwas tiefer gelegt, so dass sich im Anhängerboden vorne auch eine minimale Erhöhung ergibt, was aber nur bei genauem Hinsehen deutlich wird und die Pferde offensichtlich nicht stört. Diese Tieferlegung führt zu einem niedrigeren Schwerpunkt und verbessert den Fahrkomfort für Pferde und Autofahrer durchaus. Auch liegt die geöffnete Rampe nun etwas flacher auf. Ob dies für die Pferden einen tatsächlichen Komfortgewinn bringt, sei dahingestellt – schaden kann es in keinem Fall. Die Befürchtungen, auf tieferem Boden könnte der Anhänger „Grundberührung“ haben, bestätigte sich beim Fototermin, der auch einem frisch abgemähten, etwas weicheren Feld stattfand, nicht.

Aluline mit geschwungenem Polyesterbug

Auch optisch und den Raumgewinn betreffend hat sich das Luxus-Modell aus der Cheval-Schmiede verbessert: Anstatt der früher geraden Front wölbt sich jetzt ein farblich abgesetzter – im Testmodell anthrazit-grauer – Polyesterbug vom Dach abwärts nach vorne. Das Polyesterdach bildet mit dem neuen geschwungenen Bug eine gegossene Einheit und bietet damit nicht nur einen recht eleganten Auftritt, sondern auch viel Platz für die Sattelkammer.

Der Alu-Profilaufbau mit dem auffälligen Cheval Liberté Logo auf beiden Seiten ist 1,8 cm stark und steht auf einem stabilen, im Tauchbad feuerverzinkten Stahlrahmen, alle Kontaktflächen zum Stahl sind mit einem Kleber isoliert. Im Gegensatz zum Vorgängermodell mit drei Streben, gibt es hier nur noch eine Heckstrebe, die den Beleuchtungskörper für Rück- und Bremslicht sowie links Nebelschlussleuchte und rechts Rückfahrscheinwerfer umfasst. Zur Wand hin ist sie allerdings offen, was in ungünstigen Fällen dazu führen kann, dass sich beim Verladen wehrhafter Pferde ein Huf darin verfängt.

Umfangreiche Serienausstattung

Eine weitere Besonderheit des Cheval Liberté Pferdeanhängers ist die umfangreiche Serienausstattung, die im Test beim ersten Anblick auffällt: Während sich der Pferdeanhänger-typische acht mm starke und fest verklebte Gummiboden mittlerweile bei den meisten Modellen als Standardausstattung findet, muss man den hier serienmäßigen 21 mm starken Aluminiumstegprofilboden bei anderen Wettbewerbern selbst in Alumodellen extra bezahlen. Auch die dritte Bremsleuchte, der durchaus sinnvolle Kunststoff-Trittschutz an den Innenwänden und die Seitenpolsterung bis hin zum Reserverad gehören zum Standard. Letzteres ist ich einer Hülle vorne am Bug angebracht und stört ein wenig das komplette Hochkurbeln des Automatikstützrades, was aber nicht störte.

Außergewöhnlich als Standardausstattung ist die Rampe/Türkombination, die vor allem für Nutzer sinnvoll ist, die auch andere Güter transportieren wollen, seien es Stroh- oder Heuballen, größere Mengen von Futtersäcken oder Späneballen. Zum Beladen kann man hier einfach mit einem Gabelstapler heranfahren. Um den Mechanismus zu bedienen, ist nur rechts unten an der Rampe ein Sicherungsstift und die obere Rampenverriegelung zu lösen, so dass sich die Tür nach links öffnen lässt. Leider fehlt links eine Arretierung, bei Wind kann die Tür leicht wieder zufallen.

Die Rampe/Tür-Konstruktion mit Gummibelag und Querstreben ist durch den umlaufenen Stahlrahmen sehr stabil, nichts wippt oder verbiegt, wenn die Pferde darüber laufen. Dies liegt u.a. an den vier stabilen Streben aus verzinktem Stahl. Zusätzlich gibt zwei Querstangen: Eine am oberen Rampenende, an der man die Klappe leicht nach unten ziehen kann, und eine weitere unten, die auch als Tritt dient. Diesen benötigen aber selbst kleine Personen kaum, weil das Windschott zum leichten Schließen eine sehr lange Mittelstrippe hat, die Streckübungen überflüssig machen.

Bei Regen nicht ganz dicht

Das Windschott – neuerdings gerne anstatt der bisher üblichen Plane eingesetzt – lässt ausreichend Frischluft herein, während es bei Regen Wassereintritt verhindern soll. Letzteres war allerdings bei Starkregen nicht der Fall.

Auch bei den getönten Fenstern hätten wir uns eine etwas bedienungsfreundlichere Technik und auch Wasserdichtigkeit gewünscht. Sie sind wie üblich vergittert und nur noch nach hinten zu öffnen, wofür man einen Riegel drehen muss. Während der Fahrt und auch beim abgestellten Fahrzeug drang ein wenig Wasser ein. Das wäre bei einem unverrottbaren Aluminiumanhänger an sich kein Problem, allerdings liefen die Futterschalen voll Wasser, das sich mit dem aus dem Heunetz herunter gefallenen unvermeidlichen Staub unschön vermischte. Auf Nachfrage beim Händler lag die undichte Stelle am Rahmen und konnte nach den Testfahrten leicht beseitigt werden.

Neues Boxengestänge

Das Boxengestänge, vorne mit Panikentriegelung, besteht beim neuen Modell aus pulverbeschichteten stabilen schwarzen Stahlstangen. Geändert hat sich die Aufhängung der Brust- und Heckstangen, deren Ösen an der Mitteltrennwand jetzt nicht mehr glatt abgerundet sind, sondern etwas schärfere Kanten haben. Für den Anbindestrick gibt es jetzt einen komfortabel großen Bügel.

Nach wie vor kann man die Brust- und Heckstangen für verschiedene Pferdegrößen auf zwei Höhen und in drei Längen einhängen und mit Splinten sichern, die anstatt der üblichen Häkchen einen umklappbaren Ring haben. Diese aus dem Bootsbau bekannte Technik ist einfach, mit einer Hand bedienbar und bringt ein kleines Stückchen mehr Sicherheit. Die früher übliche graue Trennfolie wurde durch die gängige flexible und durchsichtige PVC-Wand ersetzt.

Große Sattelkammer im Polyesterbug

Viel Platz haben die Reiter für ihre Sättel - auch längere Western- und Barockmodelle - auf ausziehbaren Haltern und Zaumzeug sowie das typische weitere Equipment wie Putzkasten, Eimer, Gerten etc. Die Tür ist ebenso wie die Inspektionstür mit einer griffigen Klinke und Dreipunktverriegelung versehen, so dass sie immer fest schließt und sich nicht verziehen kann. Der Schlüssel funktionierte einwandfrei. Sehr praktisch sind die stabilen Türstopper aus Gummi, um die Türen offen zu halten. Die Sattelkammer gehört allerdings nicht zum Lieferumfang, sondern ist für 590 Euro extra zu bestellen.

Fazit

Die zweite Auflage des Pferdeanhängermodells Cheval Liberté Gold Aluline besticht durch hervorragendes Fahrverhalten und die Cheval-typische umfangreiche Serienausstattung. Durch den Aluminiumaufbau und –boden ist der Pferdeanhänger langlebig und stabil. Mit der unverbindlichen Preisempfehlung von 5.990 Euro bietet er im Rahmen der vergleichbaren Wettbewerbsmodelle ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Wir danken den Anhängercentren Ahrens & Ullmann für das Stellen des Testfahrzeuges.

Dieser Testbericht ist mit Fotos auch auf dem Online-Portal www.mit-Pferden-reisen.de  veröffentlicht.



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